Blut spenden
AdobeStock/ytemha34
Symbolbild

Blutspenden retten Leben, doch die Spendebereitschaft sinkt seit Jahren. Gerade in der Ferienzeit ist die Situation besonders kritisch. Dabei ist es ganz einfach, Blutspender zu werden.

Nicht nur die Sommern- und Ferienzeit ist schuld, dass gerade weniger Menschen Blut spenden. Blut zu spenden ist nur bis zu einem bestimmten Alter möglich. Regelmäßige Spender fallen durch die Altersgrenze irgendwann also weg, aber junge Spender rücken nicht einfach nach. Damit Patienten, die auf eine Blutspende angewiesen sind, weiterhin versorgt werden können, ist eine Trendwende nötig.

Fragen und Antworten rund um die Blutspende

Sie überlegen, vielleicht auch Blutspender zu werden? Hier finden Sie die wichtigsten Antworten und Tipps rund um die Spende.

Blut spenden kann jeder ab 18 Jahren und in der Regel bis zum Alter von 65, wenn keine speziellen chronischen Erkrankungen oder akuten Infekte bestehen. Ausnahmen gibt es bei bestimmter Erkrankungen, während einer Schwangerschaft oder nach Reisen in bestimmte Gebiete, in denen die Ansteckungen mit Krankheiten wie etwa Malaria droht. Auch nach einer Corona-Infektion darf erst zwei Wochen nach der Genesung Blut gespendet werden.
Auf der Website des Deutschen Roten Kreuz oder auf der Website Blutspenden können Sie nachschauen, wann ein Blutspendetermin in Ihrer Nähe stattfindet.
Wer zur Blutspende kommt, muss den Personalausweis oder ein anderes Ausweisdokument vorzeigen. Alle, die nicht zum ersten Mal spenden, sollten ihren Blutspendeausweis parat haben.. Das ist eine Karte, auf der unter anderem die Blutgruppe und das Datum der letzten Spende hinterlegt sind. Den Blutspendeausweis bekommt man nach der ersten Blutspende zugeschickt.

Mit einem Fragebogen und ein paar Untersuchungen wird geklärt, ob eine Blutspende möglich ist oder ob Infektionskrankheiten vorliegen könnten, die mit der Blutspende übertragen werden könnten. Dann darf nicht gespendet werden.

Mit einem Blutstropfen aus der Fingerkuppe wird außerdem der Hämoglobinwert bestimmt. Liegt er zu niedrig, darf ebenfalls nicht gespendet werden, denn dann reicht die Eisenreserve nicht aus, um den Blutverlust auszugleichen.

Außerdem erfolgt eine kurze Untersuchung durch einen Arzt oder eine Ärztin: Der Puls wird gemessen, der Blutdruck bestimmt, der Fragebogen besprochen. Spricht nichts gegen eine Spende, kann es losgehen.
Wie lange die Spende an sich dauert, hängt von der Art ab. Wer Vollblut spendet, dem werden über die Armbeuge 500 Milliliter Blut entnommen, was rund zehn Minuten dauert. Etwas mehr Zeit muss einplanen, wer Plasma spendet. Auch hier werden 500 Milliliter Vollblut entnommen. Sie werden dann aber noch durch ein Gerät geschickt, das die festen und flüssigen Bestandteile voneinander trennt. Das flüssige Plasma bleibt zurück, der Rest wandert wieder in den Körper. Insgesamt dauert eine Plasmaspende rund 45 Minuten.

Nach der Spende sollte man noch 30 Minuten warten. Um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, gibt es meist einen kleinen Imbiss und etwas zu trinken. Am Tag der Spende sollten Sie sich etwas schonen und nur ein leichtes Sportprogramm einplanen.

Regelmäßig spenden

Frauen dürfen viermal und Männer sechsmal innerhalb eines Jahres Blut spenden. Zwischen zwei Spenden müssen mindestens acht Wochen vergehen, vor allem, weil der Körper den Eisenverlust durch die Spende wieder ausgleichen muss. Bei der Plasmaspende werden sieben Tage Abstand empfohlen.

Wer regelmäßig zur Blutspende geht, hilft damit Unfallopfern, Patienten bei komplizierten Operationen und Menschen mit Blutgerinnungsstörungen oder einer Krebserkrankung. Bislang ist es nicht möglich, Blut künstlich zu ersetzen – es gibt deshalb keine Alternative zur Blutspende. Blutkonserven sind übrigens nur 42 Tage haltbar, sodass kontinuierliche Blutspenden wichtig sind.

Plus für Spender

Für Spender hat das Blutspenden positive Nebeneffekte, da vor jeder Blutspende eine ärztliche Untersuchung erfolgt und Blutdruck und Puls gemessen werden. Das eigene Blut wird auf ansteckende Krankheiten wie Hepatitis und HIV untersucht. Und wenn sich das Blut nach der Spende neu bildet, führt das zu mehr Wohlbefinden.

Eine Blut- oder Plasmaspende erfolgt grundsätzlich unentgeltlich. Möglich ist jedoch eine Aufwandsentschädigung in Form von Geld, Gutscheinen oder kleinen Geschenken – das handhaben die verschiedenen Anbieter unterschiedlich.

Gut mit Eisen versorgt

Der Körper braucht den Mineralstoff Eisen, um Blut zu bilden. Frauen sollten täglich 15 mg und Männer täglich 10 mg Eisen mit der Nahrung aufnehmen. Reich an Eisen ist Fleisch. Vegetarier sollten Eisen zusätzlich ergänzen. Wir bieten Ihnen in der Apotheke gut verträgliche Eisenprodukte an und beraten Sie gern.

Bildquellen

  • apo_Blutspenden_AdobeStock_360193480: AdobeStock/ytemha34

Jan Henning Staggenborg,

Ihr Apotheker

Das könnte Sie auch interessieren

Abgabe in haushaltsüblichen Mengen, solange der Vorrat reicht. Für Druck- und Satzfehler keine Haftung.
1) Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
2) Angabe nach der deutschen Arzneimitteltaxe Apothekenerstattungspreis (AEP). Der AEP ist keine unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller. Der AEP ist ein von den Apotheken in Ansatz gebrachter Preis für rezeptfreie Arzneimittel. Er entspricht in der Höhe dem für Apotheken verbindlichen Abgabepreis, zu dem eine Apotheke in bestimmten Fällen (z.B. bei Kindern unter 12 Jahren) das Produkt mit der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnet. Der AEP ist der allgemeine Erstattungspreis im Falle einer Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen, vor Abzug eines Zwangsrabattes (zur Zeit 5%) nach §130 Abs. 1 SGB V.
3) Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers (UVP).